Sonnencreme schützt vor UV-Strahlen!
Viele schädigen mehr, als das sie nützen. Welche ist empfehlenswert?
Beim Kauf einer Sonnencreme herrscht vor dem Einkaufsregal oft Unentschlossenheit. Spray oder Sonnenöl, Lichtschutzfaktor 30 oder 50, mineralischer oder chemischer Sonnenschutz?
Eine gute Sonnencreme verhindert:
- einen schmerzhaften Sonnenbrand
- Hautkrebs
- vorzeitige Hautalterung
Diese Selbstverständlichkeiten versprechen alle Mittel und dennoch rasseln viele bei den Tests von Ökotest und der Stiftung Warentest durch.
Ihre Inhaltsstoffe richten mehr Schaden an, als sie verhindern.
Einige enthalten allergieauslösende Verbindungen oder hormonähnliche Stoffe und andere verschleiern durch entzündungshemmende Zutaten den bereits eingetretenen Sonnenbrand.
Anhand zweier empfehlenswerter und eines weniger guten Sonnenschutzmittels zeige ich dir im Folgenden,warum du beim Kauf auf den UV-Filter achten musst.
Filterstoffe der mit "gut" und "ausreichend" bewerteten Sonnenschutzmittel:
Eubiona - Sonnencreme | Eco cosmetics Sonnenlotion | Daylong ultra Lotion |
---|---|---|
Titandioxid | Titandioxid | Ethylhexyl Methoxycinnamate |
gut | gut | ausreichend |
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Sonnencreme UV-Schutz – chemischer oder mineralischer Filter
Sonnenlicht ist wichtig für die Vitamin-D-Produktion, das unsere Haut vor zu intensiver Sonneneinstrahlung schützen soll. Eine zu lange direkte UV-Ultraviolettstrahlung führt jedoch zu Zellschädigungen.
Früher ging man davon aus, dass die UV-B-Strahlen gefährlich sind. Mittlerweile weiß man, dass die energieärmeren UV-A Strahlen viel tiefer in die Haut eindringen und erheblich mehr Zellen schädigen. UV-B Strahlen hingegen bleiben auf der Hautoberfläche und können Sonnenbrand verursachen. Sie absorbieren jedoch auch Vitamin D über die Sonne, das unsere Haut eigentlich vor zu intensiver Sonneneinstrahlung schützen soll.
Das bedeutet, unsere Haut hat mit dem Vitamin D einen eignen Sonnenschutz.
Allerdings reicht 10 Minuten direktes Sonnenlicht auf der nackten Haut für unseren täglichen Vitamin-D-Bedarf. Da wir uns länger in der Sonne aufhalten, ist UV-Filter ein Muss. Sonnencremes haben entweder einen chemischen oder mineralischen, einige auch eine Kombination aus beidem.
Sonnencreme mit chemischen Filtern
Ihre Substanzen dringen in die Haut ein und wandeln die schädlichen Strahlen in Infrarotlicht beziehungsweise Wärme um. Dies hört sich vernünftig und harmlos an, ist es aber leider nicht.
Von einigen dieser chemischen Filter sind hormonelle Wirkungen bekannt, andere werden verdächtigt wie ein Hormon zu wirken:
Octocrylene
Japanische Forscher haben in Zellversuchen nachgewiesen, dass dieser Filterstoff eine hormonelle Wirkung haben kann. Deshalb ist dieser Stoff als Filtersubstanz für Kosmetika in Japan nur sehr eingeschränkt erlaubt. Hierzulande findet er sich in jedem zweiten Sonnenschutzmittel. Zudem scheint ein Zusammenhang mit Kontaktallergien zu bestehen.
Solange die Hinweise auf die Schädlichkeit noch diskutiert wird, sollten zumindest Kinder und Schwangere keine Creme mit Octocrylenen benutzen.
Homosalate
Auch bei dieser diese Substanz gibt es Hinweise auf eine östrogene Wirkung.
Ethylhexyl Methoxycinnamate
Hier wurde die potenzielle hormonelle Wirkung in Tierversuchen bewiesen.
Wie riskant sind die chemischen Filter?
Die Umwelttoxikologin Margret Schlumpf hat in ihren Studien alle genannten Filtersubstanzen in Muttermilch nachgewiesen.
Die Wissenschaftlerin der Universität Zürich warnt: „Wir wissen noch viel zu wenig darüber, wie die Kombinationen der verschiedenen UV-Filter auf den Menschen wirken.“ Unklar ist auch, was mit den chemischen Filtern passiert, die sich in der Umwelt anreichern.
Die WHO kommt in der Studie „International Programme on Chemical Safety“ zu dem Schluss, dass zwar mit keiner besonders starken Gefährdung des Menschen durch hormonaktive Substanzen zu rechnen sei. Allerdings könnten die Substanzen Auswirkungen auf Kinder haben, die womöglich empfindlicher reagieren als Erwachsene.
Ob deine Sonnenschutzmittel oder Kosmetika, wie Duschgel, Lippenstift oder Handcreme, hormonell wirksame Bestandteile enthalten, kannst du mit der ToxFox-App des BUND testen.
Die App kannst du dir auch für iOS- und Android herunterladen.
Physikalische UV-Filter – mineralischer Sonnenschutz
Mineralische Filter legen reflektieren die Strahlung vor dem Eindringen in die Haut an der Oberfläche. Vor einigen Jahren zeichneten sie sich dadurch aus, dass sie auf der Haut einen weißlichen Film hinterlassen, der als unangenehm empfunden wurde.
Inzwischen ist dieser Weißeffekt kaum bis gar nicht mehr vorhanden. Fast alle Hersteller verwenden das gut verträgliche Titandioxid.
Viele Produzenten kombinieren es allerdings unsinnigerweise mit chemischen Filtern.
Sonnenschutzmittel, die als einzigen Filter Titandioxid einsetzen, gibt es nur wenige. Einige sind sogar ganz vom Markt verschwunden.
Der Grund dafür ist eine EU-Empfehlung, wonach der Schutz vor UV-A-Strahlen mindestens ein Drittel des deklarierten Lichtschutzfaktors für UVB betragen muss. Höhere Lichtschutzfaktoren sind mit mineralischen Filtern nicht machbar.
Es sei denn, mit Nanotechnologie. Nanopartikel sind 1 bis 100 Nanometer klein, ein Nanometer ist ein millionstel Millimeter. Diese kleinen Teilchen können leicht eingeatmet werden, als Spray zerstäubt gelangen sie bis in die Lunge. Ob sie über die Haut aufgenommen werden können, ist noch völlig ungeklärt.
Seit 2013 muss Nanotechnologie in der EU in Kosmetika mit „nano“deklariert werden. Alle konventionellen Hersteller, die Titandioxid als Filter einsetzen, verwenden es als Nanopartikel.
Solange der Wissensstand zur Unbedenklichkeit dieser Teile so dürftig ist, solltest du auf Titanium Dioxide (nano) verzichten.
Und stattdessen zu Titandioxid ohne nano und ohne zusätzliche chemische Filter greifen. Es ist der am wenigsten schädliche Filter.
Als notwendige Ummantelung braucht Titandioxid das umstrittene Aluminium.In den beiden Sonnenschutzmitteln von Eco Cosmetics und Eubiona fand Ökotest nur unbedenkliche Mengen an Aluminium, die sich nur marginal auf die tolerierbare Aufnahmemenge eines Kindes auswirken.
Wie hoch soll Lichtschutzfaktor einer Sonnencreme sein
Lange bevor es zu einem Sonnenbrand kommt, schädigen UVA- und UVB-Strahlen die DNA und führen zu genetischen Veränderungen in den Hautzellen. Jahrzehnte später die entarten die Zellen, jeder Sonnenbrand erhöht das Hautkrebsrisiko zusätzlich. Deshalb ist eine Sonnencreme keine kosmetische Spielerei, sondern ein Muss.
Beginnt die Haut sich unter Sonneneinstrahlung zu röten, ist ihre Eigenschutzzeit vorbei. Bei Kindern ist dies nach 5-10 Minuten der Fall, bei Erwachsenen nach 10 – 30 Minuten, je nach Hauttyp. Je heller die Haut, desto kürzer ist die Zeit, die man ungeschützt in der Sonne verbringen kann.
Eigenschutzzeit mal Lichtschutzfaktor (LSF) = maximale Verweildauer, lautet die Faustformel. Demnach könnte ein Kind, mit einem durchschnittlichen Eigenschutz von 7,5 Minuten, eingecremt mit LSF 50 mehr als 6 Stunden in der Sonne verbringen. Der Sonnenschutzfaktor 50 suggeriert zumindest diese Sicherheit.
Tatsächlich ist der LSF ein theoretisch errechneter Wert unter optimalen Bedingungen. Dies bedeutet, der ganze Körper wird mit 50 Gramm Sonnencreme eingecremt, jede Körperstelle gleich stark. Nach vier Anwendungen ist die 200 ml Tube leer, ohne nachcremen. Das ist fernab der Realität.
Hohe Lichtschutzfaktoren verkaufen sich gut, gaukeln uns aber eine Sicherheit vor, die nur unter Laborbedingungen, mit 2 mg Creme pro Quadratzentimeter Haut, erreicht wird.
Eine Sonnencreme mit Faktor 20 absorbiert etwa 95 Prozent aller UVB-Strahlen, eine Sonnencreme mit LSF 50 filtert etwa 98 Prozent, also unwesentlich mehr.
Deshalb ist bei gesunder Haut ein LSF von 20 bis 30 völlig ausreichend.
Überflüssige Inhaltsstoffe in der Sonnencreme
Entzündungshemmend Substanzen wie Panthenol, Bisabolol, Calendula und Aloe vera sind oft in Sonnencremes vorhanden. Sie täuschen einen längeren Sonnenschutz vor, da sie die Rötung der Haut verzögern.
PEG und PEG-Derivate, eingesetzt um Wasser und Fett zu verbinden, schützen nicht vor der Sonne. Sie gelten als krebserregend und lassen Fremdstoffe schneller in die Haut eindringen.
Überflüssig sind auch allergieauslösende Stoffe wie die Konservierungsmittel Chlorphenesin und Parabene, Duftstoffe wie Parfum und Citronellol, Eugenol und künstlicher Moschus-Duft sowie die Allergene BHT und Triethanolamine.
Fazit: die beste Sonnencreme
Die beste Sonnencreme schützt vor schädlicher UV-Strahlung und belastet weder dich noch die Umwelt mit Schadstoffen. Sie hat einen Lichtschutzfaktor von 20-30 und einen mineralischen UV-Filter ohne Nanopartikel und zusätzliche chemische Filter.
Sie ist für Babys, Allergiker, Kinder und Erwachsene gleichermaßen gut geeignet. Ich habe mich deshalb für die Sonnenlotion neutral von eco cosmetic entschieden.